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Doppelstegplatten - Gut gemeint aber nicht gut gemacht?

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Abb. 1: Ein optimaler Platz für Kakteen aus den Anden - oder etwa doch nicht? Ein erfolgreiches Kakteenjahr neigt sich dem Ende und es wird Zeit Pläne für das neue Jahr zu schmieden. Beim Betrachten der Pflanzen fiel mir eine Sache auf & zwar der direkte Vergleich zwischen den Frühbeet-Gästen und den Pflanzen, die ihre Sommerfrische ungefiltert verbringen durften beziehungsweise mussten. Die Freiland-Pflanzen wuchsen sichtbar kompakter mit teilweise schöner Färbung der Dornen. Auch die meisten Frühbeetpflanzen wuchsen gut aber manche Anomalien ließen mich grübeln. Mich überkam der Gedanke, dass möglicherweise das Frühbeet eine gewisse "Information", welche wichtig für die Pflanzen ist, herausfiltert. Erst dachte ich, dass es die verringerte Luftbewegung im Kasten sei. Ich nahm die Beschreibung des Frühbeets aus der Schublade und las einmal genau.  Aus Gründen der Haltbarkeit sind die Platten mit einem integrierten UV-Schutz versehen (und die Pflanzen erleiden keine Verbre...

Neue Aussaatmethode

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Die Pflanzen befinden sich in ihrer Winterruhe - welch eine langweilige Zeit für den Freund der Andenkakteen. Wer eine Pflanzenlampe hat, kann die triste Zeit zur Aussaat nutzen. In diesem Artikel stelle ich eine für mich neue Methode vor. Die "Fleischermethode" ist eine feine Sache, nun entdeckte ich beim stöbern bei SuccSeed eine neue Sache: Verschließbare Plastikdosen. Insofern das Substrat halbwegs desinfiziert ist durch Dämpfen, Ofen oder Mikrowelle, so ist die "Fleischermethode" optimal, wenn man nicht ständig etwas machen möchte. Zumeist benutzte ich Zimmergewächshäuser oder verschließbare Gefrierbeutel. Leider sind diese meistens nicht dicht auf langer Sicht und nehmen auch einiges an Platz in Anspruch. Mal schauen, ob diese kleinen Dosen funktionieren! Abb. 2: Aussaatsubstrat für Rebutien/Aylosteras. Ich habe gute Erfahrungen mit ca. 40% Kokosfasern gemacht. Der Rest besteht aus Bims, Perlite, Vermiculite und Kieselgur in kleinen Körnungen. Das Substrat ist...

Vorstellung: Rebutia margarethae

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In Kreisen der Kakteenliebhaber ist die Taxonomie eine niemals endende Geschichte, davon ist die Gattung Rebutia  selbstverständlich nicht ausgenommen. In diesem Artikel geht es um Rebutia margarethae. Sowohl in der Literatur als auch auf den meisten Webseiten ist dieser Name ein Synonym von Rebutia padcayensis als auch R. singularis . Im Buch "Aylostera & Rebutia - Blütenwunder aus den Anden" von Karl Fickenscher ist geschrieben, dass R. padcayensis & R. margarethae sich zwar nahe stehen, aber dass es dennoch (gut erkennbare) Unterschiede gibt. Der Name Margarethae ist der Frau von Walter Rausch gewidmet. Abb. 1: Rebutia margarethae L 554 mit gelben Blüten. Auffällig ist die optische Erscheinung, die sehr stark an Sulcorebutia erinnert. Ein weiteres Merkmal, was auf dem ersten Eindruck für Sulcorebutia spricht ist die Rübenwurzel. Es handelt sich hierbei dennoch um eine Rebutia sensu strico. Hier ein kleiner Auszug aus dem Buch "Kakteen in Südamerika" von F...

Sommerverlängerung & Kreuzungen

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Einige Zeit ist seit dem letzten Beitrag vergangen doch es hat sich einiges getan. Ein Blütenreicher Sommer neigt sich schlagartig dem Ende und die letzten Tage hielt der erste ernsthafte Frost einzug. Aufgrund meines Wohnortes ist die Vegetationsperiode relativ kurz; doch glücklicherweise sind die Tage derzeit ausgesprochen sonnig & leichter Frost kann den meisten Rebutien & Aylosteras nichts anhaben, solange das Susbtrat einigermaßen trocken ist. Nichtsdestotrotz habe ich etwas Sorge gehabt bei den Jungpflanzen und, an dieser Stelle ein großer Dank an Rolf Weber für eine mehr als milde Gabe, Neuankömmlingen. Nun hatte ich 2 Möglichkeiten:  Entweder spiele ich auf Gutglück oder ich improvisiere, um den Sommer etwas zu verlängern. Auf vielen Internetseiten und Büchern wird eine Winterruhe von 16 Wochen empfohlen, hier in Südschweden sind es mehr 20-24 Wochen, was sowohl meinen Geschmack als auch für die Pflanzen etwas lang erscheint.  Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kauft...

Rebutiafreund in bewegten Bildern

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Um dem Hobby etwas mehr Lebendigkeit zu verleihen so kam mir die Idee einen Videokanal zu erstellen. Lange geplant & endlich in die Tat umgesetzt - weitere Videos folgen. Viel Spaß beim zuschauen!  

Die ersten Blüten

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Heute ein Beitrag ohne großartigen Details zu den jeweiligen Pflanzen. Hier sind einige Gründe, warum Rebutia & Aylostera absolut sammelnswerte Kakteen sind. Die Sonne steht recht hoch am Himmel und scheint bereits, insofern sie denn scheint, schon knapp 17 Stunden. Die ersten Blüten kommen, endlich, zum Vorschein.  Abb. 1: gekauft unter dem Namen "Rebutia spec. de Incahuasi" Abb. 2: Aylostera walteri WR 784 - ein Klassiker. Abb. 3 : Aylostera spec. Heger 041/86 Abb. 4: Rebutia xanthocarpa f. graciliflora (Material Backeberg)

Alles neu macht der Mai - Der letzte Frost

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Wie auch in den vergangen Jahren sollte der späte April und Anfang Mai noch für einige kalte Überraschungen sorgen. Die Eisheiligen erschienen etwas früher und einstellige Temperaturen unter 0 sorgten dafür, dass ich eingreifen musste (wollte?).  Schon seit einigen Jahren haben sich Grabkerzen als zuverlässiger Partner im Frühbeet gegen akuten Frost bewährt. Für eine Fläche von 120 x 80 cm je Frühbeet benutze ich 3 Kerzen. Wenn die Wettervorhersage -5 ° C   vorhersagt so lege ich eine Lage Gewächshaus-Luftpolsterfolie über die Frühbeete. Laut der künstlichen Intelligenz solle die Temperatur nicht unter 6 Grad fallen. Es scheint zu stimmen laut meinem Thermometer. Jedenfalls sind solche kühlen Nächte jedesmal ein kleiner Schreckmoment für mich, doch andererseits möchte ich die Pflanzen nicht bis Mai in ihren Winterquartieren lassen. Bisher habe ich keine Planze durch Frost verloren, daher glaube ich, dass die Vorsichtsmaßnahmen ihre Wirkung zeigen. Im letzten Artikel "Neuankömm...

Neuankömmlinge

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Der Winter fordert manchmal einen gewissen Tribut. Leider haben es nicht alle Pflanzen durch die Ruheperiode gebracht. Um den Verlust zu kompensieren so kam mir das verlockende Angebot eines  bekannten schwedischen Samenhandels ganz gelegen! Hier stelle ich einige der Neuankömmlinge vor: Die vielleicht spektakulärste Pflanze in der Lieferung ist Aylostera steinmannii WR 311 . Das besondere an dieser "Mediolobivia" ist, dass sie aus dem Samenmaterial von Herrn Rausch stammt. Beheimatet ist dieses Exemplar in der bolivianischen Provinz Chuquisaca auf 3200m Höhe.  Dieser argentinsche Vertreter aus Santa Ana / Jujuy wächst noch höher als der Vorgänger & zwar in 3700m über dem Meeresspiegel. Aylostera nigricans MN 147 . An dieser Stelle möchte ich gern den Entdecker dieser Pflanze erwähnen - außerdem hat er auch die Pflanzen großgezogen. Mats Winberg. Hervorragende Arbeit und immer makellose Pflanzen, die verschickt werden.  Nun kommen wir zu einer meinen persönlichen Favo...

Vorstellung: Rebutia edeltraudiae

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Kaum eine Pflanze hat mir bisher so viel Kopfzerbrechen bereitet wie diese Rebutia. Bereits beim Namen geht das Mysterium los, hier eine Auswahl möglicher Bezeichnungen: Rebutia minuscula ssp. edeltraudinanae, edeltraudii, edeltraudiae, edeltraudae, edeltraudei, ...  Wie dem auch sei, bei mir steht die Pflanze unter dem in der Überschrift stehenden Namen. Abb. 1: Rebutia edeltraudiae RW066 mit geschlossenen Blüten und Knospen Die gezeigte Pflanze ist ein relativ südlicher Vertreter der "echten" Rebutien aus der Argentinischen Provinz Tucumán, in der Sierra de Medina auf 1540m über dem Meeresspiegel. Selbstfertil, reichlich Samen bildend und problemlos vermehrbar.  Auf Bildern, die im Internet zu finden sind, ist die Art oft etwas flachkugelig, mein Exemplar hat sich entschlossen reichlich zu sprossen.  Abb. 2: Rebutia minuscula mit orangener Blüte.   Eine " edeltraudiae "? Die Stunden der Recherche begannen mit mit der Pflanze auf dem 2. Bild. Diese Rebutia minuscul...

Kommentar von Rolf Weber zu „Es geht wieder los!“

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Danilos Pflanzen werden ganz ähnlich kultiviert wie meine. Im Winter stehen sie auf dem Dachboden. Dort ist es eher zu dunkel und zu warm. Nur mit Mühe kann ich die Temperatur unter zehn Grad halten. Deshalb versuche ich, die Pflanzen so lange wie möglich im Garten zu lassen. Dort stehen sie auf einer tischähnlichen Konstruktion mit einer Möglichkeit zum Abdecken. Die Seiten sind also offen.   Meine Pflanzen stehen jetzt schon einige Wochen im Freien. Alle, also auch die Sämlinge vom vergangenen Jahr. Vor wenigen Wochen gab es einige kalte Nächte mit Temperaturen, die einige wenige Stunden bis minus fünf Grad sanken. In solchen Fällen decke ich mit einer doppelten Lage Frostschutzvlies ab. Im Herbst hätte ich mir das nicht getraut. Aber jetzt, wo es seit September kein Wasser gab, hoffe ich, dass das verkraftet wird. Mit den ersten Wassergaben bin ich zurückhaltend. Früher gab es noch die Eisheiligen. Ein Temperatursturz ist aber auch jetzt noch möglich. Also warte ich ab. Wie...

Es geht wieder los!

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Nach über 6 Monaten ohne Wasser und nennenswertes Tageslicht ist es wieder an der Zeit - die Kakteensaison 2025 ist eröffnet. Zwar sind die Temperaturen in der Nacht noch im leichten Frostbereich aber wir haben es schließlich mit Kakteen aus dem Hochland zu tun. Also entschloss ich mich die Frühbeete zu entstauben und aufzustellen. Die Sonne hat bereits spürbare Kraft & es gibt eigentlich keinen Grund mehr zu warten.  Meiner Erfahrung nach ist es besser, wenn zum Rande des Frühbeetes hin etwas Platz gelassen wird. Zum einen wird es ziemlich warm direkt hinter der Scheibe und Verbrennungen sind vorprogrammiert. Zum anderen findet Wasser immer einen Weg ins Frühbeet, 100% dicht sind die Gerätschaften meistens nicht. Nochmal zum Thema Frost: Defintiv ist Dauerfrost nichts für Rebutien & Aylosteras. Im Frühbeet habe ich eine Temperaturschwankung, an einem sonnigen Tag im Frühjahr zwischen ~27°C und um die 0°C in der Nacht. Oft ist es früh Morgens am kältesten, wo allerdings die...

Vorstellung: Rebutia kariusiana

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(Von Rolf Weber) Rebutia kariusiana ist eine Form aus dem in der Provinz Jujuy im Norden Argentiniens beheimateten Verwandtschaftskreis der R. marsoneri. In diesem Verwandtschaftskreis sind meist gelbe, aber auch rote und violette und mit R. kariusiana auch rosafarbene Blüten vorhanden. Wilhelm Wessner, seit den 1930er Jahren auf dem Gebiet der Lobivien und Rebutien  sehr aktiv, fand am Anfang der 1960er Jahre in einer Pflanzensendung als Einzelstück diese rosablühende Pflanze, die er 1963 als neue Art beschrieb. Die Sendung enthielt angeblich R. marsoneri und R. senilis , nach anderer Aussage R. marsoneri und R. violaciflora . Im Verwandtschaftskreis der R. marsoneri sind die  Blüten selbststeril. Somit konnten mit der einzelnen R. kariusiana keine Samen erzeugt werden. Deshalb begann man mit Kreuzungen zu experimentieren. Heute haben wir von der Beschreibung deutlich abweichende, aber auch der Beschreibung erstaunlich ähnliche Pflanzen. Zu letzteren zählen Pflanzen, di...