Vorstellung: Rebutia kariusiana
(Von Rolf Weber)
Rebutia kariusiana ist eine Form aus dem in der Provinz Jujuy im Norden Argentiniens beheimateten Verwandtschaftskreis der R. marsoneri. In diesem Verwandtschaftskreis sind meist gelbe, aber auch rote und violette und mit R. kariusiana auch rosafarbene Blüten vorhanden.
Wilhelm Wessner, seit den 1930er Jahren auf dem Gebiet der Lobivien und Rebutien sehr aktiv, fand am Anfang der 1960er Jahre in einer Pflanzensendung als Einzelstück diese rosablühende Pflanze, die er 1963 als neue Art beschrieb. Die Sendung enthielt angeblich R. marsoneri und R. senilis, nach anderer Aussage R. marsoneri und R. violaciflora.
Im Verwandtschaftskreis der R. marsoneri sind die Blüten selbststeril. Somit konnten mit der einzelnen R. kariusiana keine Samen erzeugt werden. Deshalb begann man mit Kreuzungen zu experimentieren.
Heute haben wir von der Beschreibung deutlich abweichende, aber auch der Beschreibung erstaunlich ähnliche Pflanzen. Zu letzteren zählen Pflanzen, die von dem belgischen Gärtner Rene van Bael und von Prof. Lothar Diers in Bad Neuenahr abgegeben wurden.
Reinhard Haun, der seinerzeit führende Rebutien-Kenner im Osten Deutschlands, schloss aus der guten Übereinstimmung dieser Pflanzen mit der Erstbeschreibung, dass damals mit engen Verwandten der R. kariusiana gekreuzt wurde. Dass also die vermeintlichen „R. senilis“ und „R. violaciflora“ rot bzw. violett blühende R. marsoneri waren.
Die in meiner Sammlung vorhandenen R. kariusiana habe ich mehrfach gegenseitig bestäubt. Die Sämlinge, die bis jetzt blühten, haben neben den rosafarbene Blüten die für R. kariusiana typischen hellgrünen Knospen, lanzettliche Blütenblätter und hellbraune Bedornung.
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