Vorstellung: Aylostera juckeri

(Von Rolf Weber)

Prof. Lothar Diers verdanken wir die Beschreibung dieser interessanten Pflanze. Geehrt wird der Schweizer Sammler Hansjörg Jucker, der auf alten Inkapfaden tagelang allein durch die Berge Boliviens wanderte und dabei Orte erreichte, die vor ihm wohl nur wenige Europäer sahen. So entdeckte er südlich der Ortschaft Azurduy im bolivianischen Departamento Chuquisaca unter der Feldnummer HJ 1176 die spätere Aylostera juckeri.

Aylostera juckeri HJ 1176

Abb. 1: Aylostera juckeri HJ 1176.

Prof. Diers beschreibt pro Areole mindesten 40 kurze, weiße Dornen. Diese lassen uns bei flüchtiger Betrachtung an kurzdornige Formen aus dem Rebutia (Aylostera) fiebrigii-Verwandtschaftskreis denken, z.B. an R. (A.) muscula. Aber die Blüten haben einen tiefen Schlund und rosa Staubfäden. In den Schuppenachseln an Fruchtknoten und Blütenröhre entspringen lange, gewundene Borsten. Und die Blüten sind selbststeril.

Nach derzeitiger Meinung gehört A. juckeri in die Untergattung Digitorebutia der Gattung Aylostera. Im System von Curt Backeberg wäre es also eine Mediolobivia

Zur verwandtschaftlichen Zuordnung der A. juckeri äußert sich Prof. Diers nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass die nächste Verwandte die A. sumayana ist, die in der Form  HJ 1242 bei Pirhuani wächst, also etwa 30 km vom Wuchsort der A. juckeri entfernt. Die Bedornung der HJ 1242 ist etwas offener als die der A. juckeri. Die Blüten der A. sumayana  passen nahtlos zur Beschreibung der Blüten der A. juckeri.

Aylostera sumayana HJ 1242

Abb. 2: Knospen der Aylostera sumayana HJ 1242 mit den typischen gewundenen Borsten in den Schuppenachseln an der Blütenröhre.

Text und Bilder sind von Rolf Weber. Ein großer Dank geht raus für das Mitwirken an diesem Blog! 




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