Sommerverlängerung & Kreuzungen

Einige Zeit ist seit dem letzten Beitrag vergangen doch es hat sich einiges getan. Ein Blütenreicher Sommer neigt sich schlagartig dem Ende und die letzten Tage hielt der erste ernsthafte Frost einzug. Aufgrund meines Wohnortes ist die Vegetationsperiode relativ kurz; doch glücklicherweise sind die Tage derzeit ausgesprochen sonnig & leichter Frost kann den meisten Rebutien & Aylosteras nichts anhaben, solange das Susbtrat einigermaßen trocken ist.

Nichtsdestotrotz habe ich etwas Sorge gehabt bei den Jungpflanzen und, an dieser Stelle ein großer Dank an Rolf Weber für eine mehr als milde Gabe, Neuankömmlingen. Nun hatte ich 2 Möglichkeiten: 

Entweder spiele ich auf Gutglück oder ich improvisiere, um den Sommer etwas zu verlängern. Auf vielen Internetseiten und Büchern wird eine Winterruhe von 16 Wochen empfohlen, hier in Südschweden sind es mehr 20-24 Wochen, was sowohl meinen Geschmack als auch für die Pflanzen etwas lang erscheint. 

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kaufte ein sogenanntes "Growzelt".


Pflanzenzelt
Abb.1: Lichtzelte sorgen mit den reflektierenden Wänden für eine maximale Lichtausbeute.


Ventilator für ein Growzelt
Abb. 2: Luftbewegung ist das A und O. 2 Ventilatoren sorgen für ein luftiges Mikroklima während des Tages.

Benutzt wird die bewährte Pflanzenlampe aus dem Hause Neusius. Laut eigener Messung treffen bis zu 12.000 lux auf die Pflanzen nahe des Zentrums, in den Außenbereichen immerhin noch bis zu 7000 lux. Ich spielte etwas mit dem Lux-Meter und der Effekt durch die reflektierenden Wände ist fast schon dramatisch effizienter vergleichen mit fehlenden Seitenwänden oder meiner eigenen Konstruktion aus Styroporplatten. 2 Ventilatoren sorgen für eine spürbare Luftbewegung, was Andinen Kakteen sicherlich sehr willkommen ist.

Aylosteras und Rebutien
Abb. 3: Neuankömmlinge. Das Öffnen des Paketes war mir eine Freude. Auch größere Exemplare der wunderbaren Aylostera albiflora FR 766 waren dabei. Besten Dank Rolf!

Nun sind die Faktoren Licht, Luftbewegung und Wasser gewährleistet, nun kommt der knifflige Punkt: Kräftige Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Sicherlich werde ich keine 7 Grad in diesem Raum erreichen können, doch ein ausgiebiges Lüften am Abend sorgt für eine Temperaturabsenkung. Am Tage sind es rund 22, in der Nacht 12 Grad Celsius im Zelt. Ziel der ganzen Aktion ist eine Verlängerung bis in den November hinein & schauen, ob das ganze wirklich einen Sinn macht.

Eigene Kreuzungen

Voriges Jahr kam mir die Idee, dass man mit dem Pinsel etwas experimentieren könnte. Da ich sowieso etwas unaufmerksam war und die Insekten in einem Frühbeet munter kreuz und quer bestäubten so spielte ich selbst Biene und kann nun die ersten und teilweise verblüffenden Ergebnisse zeigen.


Aylostera "sunrise" x unknown
Abb. 4: Eine Kreuzung zwischen der Aylostera Hybride "sunrise" (A. heliosa x A. albiflora) und unbekanntem Bestäubungspartner.

Es gibt noch einige andere Töpfe mit Samen aus der selben Frucht, doch hier war die Auslese besonders spektakulär. Ich hätte erwartet, dass die Sämlinge ähnlich der Mutterpflanze aussehen und ein großer Teil der anderen Samen sieht in der Tat aus wie eine kleine Variante der Mutter, doch einige Sämlinge weichen im Phenotyp etwas ab.

Aylostera hybride sunrise
Abb. 5: Mutterpflanze zu Abb. 4 - Aylostera Hybride "sunrise"

Eine weitere Kreuzung ist mir gelungen, wobei ich wirklich verwundert bin über das Aussehen dieser Auslese. 2 besonders attraktive Arten, nämlich A. albipilosa & A. heliosa WR314. Entweder ist das eine Laune der Natur oder ein Insekt war schneller. Beim besten Willen kann ich nicht ansatzweise eine Ähnlichkeit zu den Elternpflanzen erkennen.

Kreuzung A. albipilosa x A. heliosa
Abb. 6: Ein Anblick, der für Fragezeichen sorgt. 

Möglichkeit 3 ist, dass mir ein grober Schnitzer unterlaufen ist. Das schließe ich nicht aus, wobei ich recht penibel arbeite, doch die unteren Sämlinge gehen doch stark in die Richtung A. pygmaea. Wie dem auch sei, bei Gelegenheit werde ich einen Beitrag verfassen zu den Kreuzungen.
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Ein Update: Ein paar Wochen nach diesem Versuch kann ich dieses Experiment nur bedingt empfehlen. Trotz vermeintlich ausreichender Luftbewegung breiten sich, wenn Schädlinge vorhanden sind, sorglos aus. Sicherlich ist diese Methode für einen kurzen Zeitraum geeignet, aber als Dauerlösung defintiv nachteilig. In diesem Sinne:

"Rebutien & Aylosteras sind keine Zimmerpflanzen" ;-)










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